1.000 Days on the Road!

10.05.10

1.000 Days on the Road

Was war…. (1)

…seit wir uns das letzte Mal gesehen haben….

Von Tonga und Australien

Nach meinem Überraschungsbesuch in der Heimat letzten Jahres, gings im Oktober 2008 in die Südsee,in das Königreich Tonga…

Ich erreiche Hunga, eine traumhafte einsame Insel im Königreich Tonga nach 8 abenteurreichen Tagen. Fünf Wochen Cast Away fern ab von Telefon oder Internet. Tropische Früchte direkt vom Baum und täglich frisch gefangenen Ozeanfisch.

Im Dezember ziehe ich weiter nach Australien. Sieben Monate auf dem roten Kontinenten. Überschwemmungen, Buschfeuer, Tankerunglück…der kleine Kontinent rechts unten auf der Weltkarte ist so enorm gross und ich bin immer sicher und weit enfernt von sämtlichen Katastrophen. 47 Grad Celsius Aussentemperatur sind jedoch genug für mich. Australien hält jede Menge Abenteuer bereit…Hubschrauberflug über die Whitsundays Island, Segeln, meine ersten 4 Solo-Fallschirm Sprünge. Verschiedene Jobs wie Apfel-Pflückerrin, Babysitter, Travelagent im Reisebüro, Reiki-Anwendungen, Organisation von Tantra Gruppen… Ich wohne bei Freunden, in Hostals, couchsurfing und finde schließlich ein Zuhause in einer Studenten WG…die wir nur wenige Wochen später innerhalb von 7h räumen müssen. Illigale Geschäfte und Kultbetrieb wird uns vorgeworfen…Jede Menge Papierkram folgt und ich lerne wie das australische Justizsystem funktioniert. Ich bereite die Unterlagen vor, so dass ich in der die Gerichtsverhandlung drei Monate später von Freunden vertreten werden kann…ich selbst bin bereits im nächsten Land. Wir bekommen Recht zugesprochen in allen Punkten und erhalten Miete und Kaution zurück. Die letzten Wochen in Australien nutze ich intensiv zur persönlichen Weiterentwicklung und lerne viel über Yoga, Mediatation, Kinesiologie und mehr… Im Juni besuche ich einen „Vipassana-Kurs“ Ein 10-Tage Meditations Seminar, wobei bis zum neunten Tag nicht gesprochen werden darf. Eine sehr interessante und intensive Erfahrung. Australien ist nicht mehr die andere Seite der Welt für mich, es ist der Ort an dem wunderbare Freunde leben.

Wohnung oder Job- was zuerst?

Was macht mehr Sinn? Erst den tollen Job und dann eine Wohnung in der Nähe? Oder erst die Wohnung? Kris und Stefan nehmen mich erneut bei sich auf bis ich Beides gefunden habe. Die nächsten Tage verbringe ich mit Research, besichtige mehrere Zimmer in Wohngemeinschaften aber das Richtige ist nicht dabei. Ich durchstöbere das Internet nach Jobangeboten, klappere verschiedene Jobagenturen ab und verteile meinen Lebenslauf in verschiedenen Cafes und sogar bei Subways. Momentan würde ich jeden Job annehmen. Ein Lichtblick gibt es. In einem Outdoor-Laden suchen sie eine Verkäuferin. Das wäre der ideale Job. Verkaufen kann ich, hab jede Menge Reiseerfahrung, weiss auf was man achten muss und hätte jede Menge Spass das neuste Outdoor-Equipment zu testen. Obwohl sie ausdrücklich nach einem australischen Staatsbürger suchen, versuche ich dennoch mein Glück…

Caroline, bei der ich in Tonga gewwooft habe, empfiehlt mir wieder mit wwoofen anzufangen, bis ich was Richtiges habe. Das ist ja nicht das was ich ursprünglich wollte, Australien war dafür gedacht die Ersparnisse aufzubessern. Aber vielleicht ist das gar keine dumme Idee.  Besser als abzuwarten. Am selben Abend lerne ich eine junge Australierin kennen. Sie erzählt von einem Yoga Center in Brisbane, das mit Wwoofern zusammenarbeitet. Da will ich hin. Das hört sich spannend an. 4h Arbeit am Tag, täglich Yoga und den Nachmittag zur freien Verfügung.

Zurück in Brisbane – Mitte Februar 2009

Noch vor Morgengrauen verabschiede ich mich von Ändria , Ihrer Tante und Hannah am Flughafen. Das Mietauto behalte ich noch ein paar Tage, das brauche ich zur Job- und Wohnungssuche. Jetzt geht das „Einleben“ und das „Aufbauen“ los. Australien ist als Reisestopp angedacht. Ein lukrativer Job der meine etwas ausgedünnten Ersparnisse wieder auffüllt, eine Wohnung um eine Weile ein geordnetes Leben zu führen, Freunde empfangen zu können ein soziales Netzwerk aufbauen, das ist der Plan für Australien.

Motiviert setze ich mich mit meinem Laptop in einen Mc Donald’s, die sponsorn freies Internet. An der Kaffeebar spricht mich ein junger Mann an, halb Australier halb Italiener, ob er sich zu mir setzen dürfe. Klar, wenn es Dich nicht stört, dass ich mich auf meine Jobsuche konzentriere. Angelo kommt ziemlich schnell zu seinem Hauptanliegen. Eigentlich wollte er gar keinen Kaffee, er sah mich und hatte das Gefühl ich könne ihm helfen. Er wüsste, dass er mir nicht weiterhelfen könne, ich strahle soviel Selbstbewusstsein aus und wirke nicht als ob ich Hilfe nötig hätte. Aber ich könne ihm helfen sein Leben komplett umzukrempeln. Ich könne bei ihm einziehen, auf der Stelle, seine Freundin sein und sein Leben von Grund auf umkrempeln.

Bemerkenswert, was das Universum mir hier zurückspiegelt. Ich bin mitten in meiner eigenen Suche vertieft und würde mir wünschen es kommt jemand der sich um mich kümmert, mir den tollen Job und die traumhafte Wohnung und den fantastischen Freundeskreis auf dem Silbertablett serviert…stattdessen erhalte ich das Angebot, mich voll für einen Wildfremden aufzuopfern, meine eigenen Angelegenheiten hinten anzustellen….das ist so deutlich, dass selbst ich die Message verstehe.

Besuch von meinem Patenkind

Lasst mich etwas weiter ausholen um Euch wieder etwas näher in Richtung aktuellen Stand zu bringen…

…nach meiner Fruit Picking Erfahrung im Januar habe ich Ändria und Hannah, mein süßes Patenkind in Adelaide getroffen. Bei 47Grad, haben wir es trotz Pool nicht lange ausgehalten- das war als ob Dir jemand einen Fön direkt ins Gesicht hält. Geflüchtet sind wir in den Süden nach Tasmanien. Diese Idee hatten auch andere und so gab es nur noch wahnsinnig überteuerte Camper Vans. Da Ändria und ich bekanntlich ziemliche Geizknochen sind, kam Hannah in den Genuss ihrer ersten Campingerfahrungen…

Hannah und Ändria im Zelt

28th Birthday in Brisbane

28th Birthday in Brisbane Southbank

Vielen Dank für all die herzlichen Glückwünsche und gute Gedanken zu meinem 28. Geburtstag.

Ich hatte einen wunderschönen Tag mit lieben Menschen und guten Freunden um mich herum.

Einige Tage vorher waren die Aussichten nicht ganz so klar…nachdem wir aus unserem Haus geflogen sind, genau 3 Tage nachdem ich in meinem letzten Bericht so von meinem neuen zu Hause geschwärmt habe, alles vorbei. Rauswurf und Vorwurf von Betreiben eines illegales Businesses, Kultbetrieb, etc… Ich hatte nach all den chaotischen Verstrickungen der letzten Monate ein schönes Heim ,liebe Freunde und einen neuen Mittelpunkt gefunden. War so happy meinen Geburtstag in meinem zu Hause feiern zu können, mal wieder Gastgeber sein zu dürfen… und schon zerplatzt die Seifenblase…

…und doch hatte ich eine Party. Im Freien wie ich es eh am Liebsten mag. Das Wetter hat trotz Regen Vorhersage super gehalten und wir hatten alle einen richtig schönen Abend!

Grillmeister

es geht weiter

Hier gibts bald wieder mehr zu lesen!!!!

Ich bin nach wie vor in Australien und habe mich fürs erste in Brisbane niedergelassen. Naja, fürs erste nicht wirklich…es war ein langer Weg bis ich hier gelandet bin…und jetzt lebe ich in einer Studenten WG mit 6-10 Leuten  im Alter von 21 bis 66 Jahren zusammen. Was mich hier her geführt hat und was so alles passiert ist könnt Ihr hier bald nachlesen…

Bis Ende Juni werde ich vorausichtlich in Brisbane wohnen. Ihr glaubt gar nicht wie toll es ist nach so langer Zeit wieder eigenes Zimmer zu haben, dass ich nach Herzenslust dekorieren und umstellen kann. Es ist eine tolle Gegend in der ich lebe und ich hab ein richtig gemütliches Eckchen für mich gefunden….und das Beste: Ich kann mal wieder Briefe empfangen. So richtig schön „old school“. So einen handgeschriebenen Brief in den Händen zu halten ist halt doch noch mal was ganz anderes. Also, wer Lust zum Schreiben bekommen hat, meine aktuelle Adresse findet Ihr unter Kontakt 😉

Aepfel aus Stanthorpe

 Willkommen in Stanthorpe, einem idyllischen Hillbilly-Doerfchen. Hier koennen Backpacker sich dumm und daemlich verdienen und nebenbei ihre 3 Monate Erntearbeit ableisten, die Vorraussetzung fuer ein zweites Work&Holiday Visa sind.

60 AUD kostet die Busfahrt in das verschlafene Doerfchen. Unterbringung im 8-Bett Zimmer in einer ehemaligen Fleischfabrik. Aufstehen zwischen 3 und 4 morgens. Der Sohn des Grossgrundbesitzers und gleichzeitig Paechter der Fleischfabrik, in der man als Erntearbeiter fuer 150AUD die Woche unterkommt, holt die willigen Arbeiter ab und bringt sie zur ersten Apfelplantage. Noch ist keine Erntezeit, allerdings muessen die Baeume ausgeduennt werden. Max zwei Aepfel pro Bluete an der Baumkrone darf nur einer.

Die ersten zwei Tage erhaelt man pauschal 100AUD pro Tag fuer 10h Arbeit. 20min Pause am Vormittag und 30min zur Mittagszeit. Danach gibts fuer jeden bearbeiteten Baum 1,50.

Frueh morgens gehts los mit der 3 Meter hohen Leiter unter Arm von Baum zu Baum. Hoch, runter, weiter. Ab ca. 11Uhr, bei mittlerweile 35Grad wird es langsam ungemuetlich. Ab 13Uhr machts keinen Spass mehr.

Wir arbeiten in Zweierteams. Meine Partnerin ist Kelly aus Suedafrika. Ab dem dritten Tag gehts richtig los mit sich dumm und daemlich verdienen. Unser Plan bis 11 soviel fertig zu haben dass wir es dann gemuetlich angehen lassen koennen. Wir legen mit einem guten Tempo los. Die Englaenderinnen neben uns legen ziemlich frueh ihre erste Pause ein, eine ziemlich ausgedehnte Pause denken wir  nach ueber einer halben Stunde und sind stolz auf die 20 Baeume die wir ihnen bereits voraus sind. Die Maedels machen sich an die Arbeit und sind 5min spaeter auf gleicher Hoehe wie wir. Oh ja, das ist ziemlich frustrierend. Aber das scheint wohl der Weg zu sein sich dumm und daemlich zu verdienen. Wenn man jeden Baum ordentlich plueckt sind 1,50 kein angemessener Stundenlohn.

Der Job an sich ist gar nicht so schlecht. Man ist den ganzen Tag an der frischen Luft. Mit fairem Lohn waere das was ganz anderes. Aber hier heisst es entweder laesst du dich ausnehmen oder du bescheisst. Beide Optionen machen mir keinen Spass und ich entscheide mich gegen eine Apfelausduenner Karriere in Stanthorpe und beende den Tag mit 9AUD pro Stunde. 

p1010707Erntearbeit

up date Januar 2009

Wie es weitergeht?

Ab Montag, den 6.Januar 2009 arbeite ich als Fruitpicker. Ich glaube, das gehört einfach dazu zu der Erfahrug Australien. Auf einer Apfelplantage. Ja, schon klar, eine sehr exotische Frucht habe ich mir da nicht ausgesucht, dass kann ich auch daheim auf dem Finkenberg machen 😉

Das praktische am Fruitpicken ist, dass man mit diesen Jobs sehr flexibel ist. Eigentlich wird dort immer jemand gebraucht und wie lange man bleibt verhandelt man vor Ort. Der Verschleiß an Backpackern ist wohl ziemlich hoch. Die meisten bleiben wohl nicht länger als eine Woche, da die Arbeit ziemlich hart sein soll. Die Bedingungen sein nicht immer die tollsten, da es eben genug Backpacker zum austauschen gibt.

Keine Verträge, keine Verpflichtungen.

Ändria kommt mit meinem Patenkind Mitte Januar nach Australien, solange werde ich mir in Stanthorpe mit der Apfelernte etwas dazu verdienen.

Mitte Januar fliege ich dann zu Hannah und Ändria nach Adelaide…werde im Anschluss wieder nach Brisbane zurückkehren und dort für ein Weilchen mein Lager aufschlagen.

Koala knuddeln

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Koalas knuddeln im Lone Pine Park in Brisbane.

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